Für Politik & Gesundheitswesen

Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn es um den Gesundheitszustand eines Individuums oder einer Gesellschaft geht.

Die Bedeutung einer gesunden Ernährung zur Vermeidung von Übergewicht und Fettleibigkeit ist in Gesellschaft und Politik bereits bekannt. Das Problem der Unter- bzw. Mangelernährung jedoch wird häufig nicht als vorrangiges Problem der öffentlichen Gesundheit angesehen und erreicht auch politisch wenig Beachtung.


Obwohl die Problematik der Mangelernährung seit 1974 bekannt ist, hat sich bisher wenig verändert. Derzeit sind noch etwa 1/3 der Patient*innen in Krankenhäusern mangelernährt. Mangelernährung führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko, beeinträchtigt die Wundheilung der Patient*innen und kann zu anderweitigen Komplikationen führen. Dies wiederum kann zu längeren Aufenthalten im Krankenhaus führen, die Lebensqualität der Patient*innen verringern und sogar zum Tod führen. Die krankheitsbedingte Mangelernährung ist in allen Gesundheitseinrichtungen ein stark unterschätztes Problem und hat sich zu einer enormen wirtschaftlichen Belastung entwickelt. Mangelernährung betrifft etwa 20 Millionen Patient*innen in den Ländern der Europäischen Union und kostet die EU-Regierungen jährlich bis zu 120 Milliarden Euro (170 Milliarden Euro in Europa).

Besonders gefährdet sind zwei Bevölkerungsgruppen: in Krankenhäusern stationär aufgenommene Patient*innen und Bewohner*innen von Pflegeheimen. Daher ist es wichtig, Patient*innen und Pflegeheimbewohner*innen, die von Mangelernährung bedroht sind, frühzeitig zu identifizieren.

So können sich negative Auswirkung auf deren Gesundheit vermeiden lassen. Klinische Ergebnisse wurden auch durch die nutritionDay-Studie mit über 236 000 Patienten und Bewohnern weltweit bestätigt.

Unser Resümee: Eine gute Ernährung muss Teil der Patient*innenversorgung werden, um Mangelernährung zu reduzieren und die Behandlungsergebnisse zu verbessern!

Auf institutioneller Ebene müssen deshalb Ernährungsstrukturen, Prozesse und Screenings implementiert werden, um Mangelernährung effektiv und effizient zu überwachen und zu reduzieren. Die Bekämpfung von Mangelernährung sollte nicht nur für Menschen in Gesundheitsberufen, sondern auch für Entscheidungsträger*innen von großer Bedeutung sein.

Akteur*innen im Bereich der öffentlichen Gesundheit werden daher aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem auch auf Politik- und Managementebene anzugehen!

Der nutritionDay ist eine Initiative für Gesundheitseinrichtungen, um im Kampf gegen Mangelernährung einen Beitrag zu leisten!

Der nutritionDay hat das Ziel und die Möglichkeiten, valide ernährungsbezogene Informationen rechtzeitig und zu möglichst niedrigen Kosten zur Verfügung zu stellen. Der nutritionDay ist ein wichtiger erster Schritt zur Bekämpfung und Reduzierung von Mangelernährung! nutritionDay erstellt ein weltweites Schaubild, in dem der Ernährungszustand und die Prävalenz von Mangelernährung bei Krankenhauspatient*innen und Pflegeheimbewohner*innen und relevanten Ernährungsinfrastrukturen zwischen Institutionen, Ländern und auf der ganzen Welt dargestellt werden.

Das nutritionDay-Projekt stellt eine sowohl wissenschaftliche als auch faktische Datenbank zur Verfügung, die für eine fundierte Entscheidungsfindung auf Politik- und Managementebene unerlässlich ist. Da der nutritionDay in der Lage ist, direkt zu messen, was im Teil der stationär aufgenommenen Bevölkerung vor sich geht, ist er sowohl für die Messung des Bedarfs an Interventionen als auch für die direkte Messung der Auswirkungen von Interventionen nützlich.


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